Cholesterin und seine Folgen

Ein leicht erhöhter Cholesterinwert ist einigermaßen normal, wenn man jenseits der Fünfzig ist. Leichtfertig abtun sollte man ihn nicht, aber ruhig schlafen kann man dennoch. Die alte Mär vom zukünftigen Verzicht auf sämtliche tierischen Fette ist längst widerlegt. In Maßen genossen, sind auch Butter und Eier vollkommen o.k.

Hat man allerdings in jungen Jahren schon hohe Cholesterinwerte, sieht die Sache anders aus. Hier sollte das Verhältnis von HDL und LDL eigentlich noch richtig sein. Es lohnt sich daher, das Thema Ernährung näher zu beleuchten oder die genetischen Vorbedingungen festzustellen. Die Gene haben nämlich einen Einfluss auf den Cholesterinstoffwechsel.

Außerdem hat man noch andere Faktoren dingfest gemacht: Zum Beispiel chronischen Bewegungsmangel oder einseitige Kost mit hohem Anteil an tierischen Lebensmitteln. Drei Viertel des Gesamtcholesterins stellt unser Körper selber her.

Aber: Wir führen noch zusätzliches Cholesterin zu. In jungen Jahren ist das eigentlich nicht schlimm, weil das HDL überflüssiges Cholesterin abtransportiert. Das LDL lagert es jedoch in den Adern ab. Dort führt es mit den Jahren zu Arterienverstopfung. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Cholesterinstoffwechsel, was häufig mit einem Mangel an lebensnotwendigen Aminosäuren einhergeht. Das HDL nimmt ab und das LDL zu.

cholesterinwert-ungleichgewicht

Mit diesem Ungleichgewicht nimmt auch die Neigung zur Arterienverkalkung zu. In der Medizin nennt man einen Anstieg des Gesamt-Cholesterinspiegels “Hypercholesterinämie”. Dieser Zustand ist bekannt dafür, dass er zur Entstehung von Arteriosklerose beiträgt. Somit ist auch das Risiko von Schlaganfällen, Herzerkrankungen, Infarkten, peripherer arterieller Verschlusskrankheiten der Gefäße und arterieller Verschlusskrankheiten der Organgefäße erhöht. Zuerst merkt man einen erhöhten Cholesteringehalt nicht. Ohne Behandlung werden erst Jahre später die Folgen von zu viel Cholesterin im Blut spürbar.

Es ist hilfreich, vier Arten von Cholesterin zu unterscheiden: Das HDL, das LDL, den Gesamtcholesterinwert und das Nahrungscholesterin. Um den Gesamtcholesterinwert flach zu halten, wird in der Therapie meistens zuerst der Nahrungscholesterinwert gesenkt.

Das klappt aber oft nicht. Es geht eigentlich mehr darum, das Verhältnis von “gutem” HDL-Cholesterin zum “schlechten” LDL-Cholesterin zu beeinflussen – und das kann man nun einmal über die Ernährung nicht tun.

Generell empfiehlt sich, weniger tierische Fette zu essen, den Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln zu erhöhen und die Aufnahme von wichtigen Aminosäuren (v.a. Arginin und Carnitin) ggf. durch Supplemente zu steigern.

Darüber hinaus erhöht täglicher Sport den positiv einzuschätzenden HDL-Cholesterin-Wert. Folglich wird das schädliche LDL-Cholesterin in Schach gehalten. Generell gilt, dass ein hoher Konsum tierischer Fette im Alter das Risiko erhöht, Krebserkrankungen der Brust, des Darmes, der Gebärmutter oder der Prostata zu bekommen. Außerdem können diese Risikofaktoren nie isoliert von anderen Risiken betrachtet werden.

Die meisten Deutschen kennen ihren Cholesterinspiegel nicht. Das gilt sogar für Menschen, die wegen mehrerer Risikofaktoren zur Hochrisikogruppe gezählt werden.

Die regelmäßige Kontrolle der Cholesterinwerte im Blut sollte man wichtig nehmen! Die deutsche Lipid-Liga empfiehlt, den ersten Wert bereits mit zehn Jahren zu nehmen, um einen Referenzwert zu haben. Mit 35 darf man im Rahmen eines regelmäßigen Check-Ups alle zwei Jahre den Gesamtcholesterinwert und die spezifischen Einzel-Werte messen lassen.

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