Wie schnell kann man den Cholesterinwert senken?

Diese Frage bewegt Millionen von Leidensgenossen, die einen zu hohen Cholesterinspiegel haben. Doch über kein ernährungsbedingtes Thema gibt es so viele Falschmeldungen und irrige Ansichten wie über das Cholesterin.

So mancher kasteit sich sinnlos mit radikalem Verzicht, beispielsweise auf Eier, Butter oder rotes Fleisch. Erhöhte Cholesterinwerte sind allerdings meist genetisch bedingt und treten im Alter gehäufter auf. Unsere Ernährung hat nur zu etwa 15 bis 30 Prozent Einfluss auf den Cholesterinspiegel.

Wissen sollte man, dass unser Körper auch von ganz alleine Cholesterin herstellt. Es wird als wichtiger Bestandteil in unseren Körperzellen benötigt und dient der Bildung von Hormonen, Gallensäure oder Vitamin D. Ohne eine gewisse Menge Cholesterin können wir also nicht auskommen. Nun unterscheidet man aber zwei verschiedene Arten von Cholesterin: Eine sehen wir als wertvoll an, die andere jedoch als negativ.

Das Ungleichgewicht bzw. das Überwiegen des schlechten Cholesterins ist als kritisch und gesundheitsschädlich anzusehen und neben dem zunehmenden Alter häufig auf einen Mangel an lebensnotwendigen Aminosäuren zurückzuführen.

Die Frage, ob das Cholesterin gute oder negative Eigenschaften hat, beantwortet sich durch seine Bindung an Proteine, wenn es im Körper an verschiedene Orte transportiert wird. Das “schlechte” Cholesterin oder LDL (Low DensityLipoprotein) schleust das Cholesterin in die Körperzellen ein.

Damit begünstigt es Arterienverkalkung. Man kann sich das in etwa so vorstellen, wie einen zugekalkten Dusch-Schlauch. Im Gegensatz dazu ist das HDL oder High Density Lipoprotein eine Art „Putzkolonne“. Es bugsiert nämlich nicht benötigtes Cholesterin in die Leber, wo es abgebaut werden kann.

Tatsächlich kann man mit cholesterinreicher Nahrung das Ansteigen des schlechten Cholesterinwertes begünstigen. Auch die Aufnahme zu vieler Trans-Fettsäuren aus Chips, Keksen, Crackern oder Kuchen mit gehärteten Pflanzenfetten wirkt negativ. Folglich kann man mit einer Ernährungsumstellung durchaus den Cholesterinspiegel beeinflussen.

Allerdings geht das nur zu etwa zehn bis 15 Prozent. Das genügt jedoch häufig, denn schon eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels um nur 1 Prozent mindert das Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Gesunde, cholesterinarme Ernährung und viel Bewegung helfen also, die Balance zwischen gutem und schlechtem Cholesterin zu optimieren.

Man weiß, dass lösliche Ballaststoffe, rotes Reismehl, Walnüsse und Mandeln, fetter Fisch und seine Omega- 3-Fette oder natives Olivenöl gute und natürliche Cholesterinsenker sind, weil sie unter anderem wichtige Aminosäuren enthalten. Auch zahlreiche Milchprodukte mit so genannten Pflanzen-Sterinen können helfen.

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Bedeutend schneller geht es aber, wenn man zusätzlich die Versorgung mit wichtigen Aminosäuren sicherstellt und sich ausreichend bewegt. Die Aminosäuren Arginin, Taurin und Carnitin sorgen – besonders in Verbindung mit ausreichend Vitaminen der B-Gruppe – für einen normalen Cholesterinwert und arbeiten also gegen einen zu hohen Cholesterinspiegel an. Man kann sie in optimal dosierter Menge als Nahrungsergänzung zuführen. Auch bei einem erblich hohen Cholesterin wird dies immerhin dazu verhelfen, die Werte in guter Balance zu halten.

Summa summarum muss man sagen, dass die aktuell betriebene Cholesterindebatte es nicht gerade leichter macht, dem Thema einigermaßen objektiv gegenüberzutreten. Es herrscht mittlerweile geradezu eine Hysterie, wenn die Cholesterinwerte hoch sind. Manche Arbeitgeber fordern gar bei der Neueinstellung einen Cholesterinwert von unter 200 von zukünftigen Mitarbeitern. Pech für alle, die einen genetisch bedingt hohen Wert haben. Bei einer abwechslungsreichen, vitalstoffreichen und vollwertigen Ernährung und ausreichend Bewegung ist man aber auf der sicheren Seite.

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