Was ist Blutfett?
Diese Frage ist eigentlich ganz leicht erklärt. Einerseits führen wir dem Körper ständig Fett zu. Dieses können wir zusammenfassend als “Nahrungsfett” bezeichnen. In unserem Organismus sind aber auch ständig Fette im Blut gelöst. Einen Teil davon stellt der Organismus sogar selber her! Man nennt diese Fette zusammenfassend Lipide und es gibt verschiedene Formen davon. In der Umgangssprache sagen wir Blutfette dazu.
Zu diesen gehören die Triglyceride oder Neutralfette, die etwa 90 Prozent der gelösten Blutfette ausmachen. Die restlichen zehn Prozent setzen sich aus den fettlöslichen Vitaminen und Cholesterin zusammen. Unsere Körpermasse besteht zu 70-80 Prozent aus Wasser und zwischen 18 und 25 Prozent aus Lipiden. Sind wir allerdings stark übergewichtig, verschieben sich diese Verhältnisse zu Ungunsten des Wasseranteils und der Muskelmasse, die zunehmend durch Fettmasse ersetzt wird.

Dank der Wasser abweisenden Eigenschaft von Fetten können sich nur sehr wenige Lipide im Blut auflösen. Dies gelingt nur den kleineren Lipidtropfen. Die größeren Fettmoleküle benötigen daher eine Art körpereigenes Transportunternehmen, um an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Sie finden die körpereigenen Spediteure in bestimmten Eiweißen.
Die daraus entstehende Zweckverbindung nennt man Lipoprotein. Das Protein umhüllt quasi das fetthaltige Lipid und transportiert es so dorthin, wo es benötigt wird. Proteine sind problemlos wasserlöslich. So werden dank der Lipoproteine die im Blut befindlichen Triglyzeride, das Cholesterin, die Phospholipide und die fettlöslichen Vitamine von A nach B transportiert.
Auch, wenn unser Organismus eine bestimmte Menge Fette pro Tag benötigt, ist er bei einer Überflutung damit vor eine gewaltige logistische Aufgabe gestellt. Er soll einerseits alle wichtigen Körperfunktionen, Spaltprozesse und Abtransporte regeln. Andererseits soll er aber zeitgleich eine Überfütterung mit bestimmten Stoffen aus dem Wege schaffen.
Ein Teil der überschüssigen Fette lagert er also vorübergehend in Depots ab. Er plant zunächst, sie später zu verwenden – aber wenn die tägliche Überflutung an Fettstoffen nicht aufhört, kann er die Depots nicht abbauen. Er vergrößert sie also. Irgendwann, vor allem wenn notwendige Aminosäuren fehlen, kommt der gesamte Fettstoffwechsel ins Wanken.
Das Fett, das unser Körper als Energiespeicher, Organpolster oder Baustein für Zellumhüllungen benötigt, stellt er zum Teil ja selber her oder holt es sich aus dem, was wir essen. Mit dem Rest kann er nichts anfangen. Einige Fette – beispielsweise das berüchtigte LDL-Cholesterin – lagern sich bevorzugt in den Arterien ab. Es kommt zu Arteriosklerose, Herzinfarkten und Schlaganfällen, Diabetes oder Bluthochdruck.
Bei nur leicht erhöhten Blutfettwerten genügt es meistens, sich fettärmer und vitalstoffreicher zu ernähren, mögliche Defizite durch eine geeignete Nahrungsergänzung zu beheben, sich mehr zu bewegen und das Rauchen aufzugeben. Allein damit reduziert man schon das Risiko einer späteren Folgeerkrankung. Falls Sie aber bereits einen Herzinfarkt hatten oder an einer Zuckererkrankung leiden, sind möglicherweise Blutfett senkende Medikamente nötig.
Was sind Triglyceride?
Um viele Dinge im Leben kümmert man sich erst dann, wenn sie einen betreffen. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ist ein ganz natürlicher Auswahlprozess, der uns überleben hilft.
Man wäre ja auch überfordert, wenn man die Flut von Fach-Begriffen und Kontexten erfassen müsste, die an irgendeiner Stelle im Leben Relevanz haben. Man darf zu Recht hoffen, dass es zu gegebener Zeit eine fachkundige Instanz geben wird, die einem einen Zusammenhang verständlich erklärt. Und genau das möchte ich hier in Bezug auf Triglyceride tun.

Triglyceride oder Neutralfette sind eine bestimmte Art Nahrungsfett. Cholesterin ist eine andere Art. Man kann feststellen, dass etwa 90 Prozent aller Nahrungsfette zu den Triglyceriden zählen. Sie kommen in Butter, Margarine, Öl, Milch, Fleisch und Wurstprodukten, Eiern oder Nüssen vor. Die restlichen zehn Prozent der aufgenommenen Fettarten bestehen aus so genannten Phospho-Lipiden, aus fettlöslichen Vitaminen und Cholesterin.
Triglczeride beliefern unseren Organismus mit purer Energie! Sie haben doppelt so viele Kalorien je Gramm wie Proteine oder Kohlenhydrate. Der Organismus speichert die Triglyceride aus der Nahrung im Fettgewebe. Warum tut er das? Er braucht Energiereserven, auf die er im Notfall oder für bestimmte Prozesse jederzeit zugreifen kann.
Dumm ist nur, dass ein zu hoher Triglyceridspiegel eine akute Pankreatitis bzw. Bauchspeicheldrüsenentzündung erzeugen kann. Fachleute unter Ihnen wird vielleicht interessieren, dass Triglyceride aus drei (tri) Fettsäuren und einem Glyzerinmolekül bestehen. Die Triglyceride werden im Darm gespalten, damit der Organismus Fettsäuren und Glyzerin getrennt voneinander aufnehmen kann.
Später stellt der Darm daraus wieder die zusammengesetzte Form der Triglyceride her. Interessanterweise kann auch die Leber solche Triglyceride aus Fettsäuren oder Glucose produzieren, die im Blut gelöst sind. Sie stellt auch gleich die Vehikel her, mit denen die Triglyceride von der Leber aus in die einzelnen Zellen transportiert werden können.
Genug Fachchinesisch! Man ahnt schon, dass man sich nur dann mit Triglyceriden befassen muss, wenn man Fettstoffwechselstörungen oder zu hohe Cholesterinwerte hat. Mindestens alle fünf Jahre sollte man auch als gesunder Erwachsener die Cholesterin- und Triglyceridwerte bestimmen lassen, besser noch alle zwei.
Hat man bereits Symptome einer Fettstoffwechselstörung – es genügen beispielsweise sichtbare Fettablagerungen am Körper oder Gelenkbeschwerden durch Übergewicht – sollte man seine Cholesterin- und Triglyceridwerte auch bestimmen lassen. Außerdem misst man sie regelmäßig, um eine Therapie zur Gewichtsabnahme zu kontrollieren oder die Ursachen einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu ermitteln.
Man kann den Triglyceridwert aus dem Blutserum oder auch aus dem Blutplasma bestimmt. Vor der Blutabnahme dürfen Sie dann 12 bis 14 Stunden nichts gegessen haben. Außerdem sollten Sie auch auf Kaffee und Milch verzichten, mindestens drei Tage jeglichen Alkohol gemieden haben und sich in den zwei bis drei Stunden vor einer Blutabnahme körperlich nicht sehr angestrengt haben. Mit solchen Verhaltensweisen kann man das Testergebnis nämlich verfälschen.
Was versteht man unter HDL und LDL?
Diese Frage kann man wissenschaftlich beantworten – aber ich nehme an, hier will niemand Wissenschaftler werden. Wer es sehr viel genauer wissen möchte, kann ja in der Wikipedia nachlesen. Für mich ist wichtig, dass es hier um das Thema Cholesterin geht.
Man nennt HDL und LDL auch Lipoproteine und teilt sie in zwei Fraktionen ein: Das High DensityLipoprotein oder HDL bewertet man wegen seiner Tätigkeitsbereiche als positiv, das Low DensityLipoprotein oder LDL als gesundheitsschädigend. Wegen der Ähnlichkeit der Begriffe kann man sich das leider nie genau merken.

Die Lipoproteine sind im Grunde eine bestimmte Art von Transportvehikel, die im Körper herumreisen. Sie bestehen aus Lipiden und Proteinen. Diese sind in der Lage, bestimmte Stoffe von A nach B zu bringen. Dazu bedienen sie sich des Blutplasmas als Straße und laden fettähnliche Substanzen – und zu denen gehört auch das Cholesterin. Außerdem zählt man noch die so genannten Triglyceride, verschiedene Fettsäuren und Phosphor-Lipide sowie Cholesterin-Estern dazu. Das HDL darf dabei eine zentrale Rolle im Cholesterinstoffwechsel übernehmen.
Unser Organismus braucht nämlich ein gewisses Maß an Cholesterin, es darf nur nicht zu viel werden. Lagert es sich nämlich in den Adern ab, verstopft es diese langfristig. Also ist der wichtigste Job des HDL, jeden Überschuss an Cholesterin schnellstmöglich aus dem Weg zu schaffen. Es wird zur Leber transportiert und dort abgebaut. Die Gallenflüssigkeit hilft bei der Ausscheidung. Ein Teil der Gallensäuren wird in den Darm abgegeben, damit er den Abtransport übernimmt. Der Rest wird an andere Organe abgegeben, damit diese Steroide herstellen oder neue Membranen bilden können.
Leider gibt es in fast jeder Familie ein schwarzes Schaf – so auch in dieser. Das LDL ist ein Lipoprotein, das gerne seiner eigenen Wege geht. Es hat eine andere Dichte (Low Density) und kann daher direkt in bestimmte Zellen hinein gelangen. Dort legt es das Cholesterin ab und trollt sich. Solange die beiden Lipoprotein-Speditionsunternehmen im richtigen Verhältnis stehen, kann nicht allzu viel passieren – aber wehe, wenn das böse LDL auf der Blutplasma-Straße dominiert. Dann kommt in unserem Organismus einiges durcheinander.
Die üblichen Wege zur Ausscheidung überflüssigen Cholesterins werden nicht mehr ausreichend genutzt. Stattdessen lagert sich immer mehr Cholesterin in den Adern ab. Dieser Prozess geschieht altersbedingt immer häufiger, weil jetzt der Stoffwechsel insgesamt langsamer wird, wenn dem Organismus nicht ausreichend Aminosäuren zur Verfügung stehen. Der Gesamtcholesterinspiegel steigt folglich. Erstens nehmen wir mit der Nahrung zu viel auf, aber das macht nur etwa 15-30 Prozent des Gesamtcholesterins aus. Den Rest stellt der Körper selber her. Er kann ihn aber nicht mehr schnell genug verarbeiten. Es kommt folglich zum Verarbeitungsstau.
Beim Low Density Lipoprotein (LDL) ist die altersabhängige Zunahme des Gesamtcholesterinspiegels bei Frauen sichtbar stärker ausgeprägt. Die Männer haben etwas niedrigere Werte. Der HDL-Cholesterinspiegel sinkt jedoch im Alter. Die guten Spediteure von Cholesterinlasten werden also rar, die faulen machen sich immer breiter. Sie arbeiten verstärkt daran, sich ihrer Cholesterin-Last in den Adern zu entledigen.
Das einzige, was wir dagegen tun können, ist: Uns im Alter bewusst gesünder zu ernähren, gezielt Vitalstoffe zuzuführen und insgesamt weniger Cholesterin aufzunehmen. Außerdem können wir uns mehr bewegen, um den Stoffwechsel zusätzlich anzuheizen.